Situation
Ein mittelständisches Unternehmen in der Autozulieferbranche stagniert seit Jahren am Markt mit Umsatz und Neukundengewinnung. Viele Stellen können nicht besetzt werden trotz aufwendiger Recruitingmaßnahmen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr sind die wirtschaftlichen Kennzahlen erstmals rückläufig.
Diagnose
Bei einer Mitarbeiteranzahl von 600 gibt es insgesamt vier Hierarchiebenen, Karriere ist nur als ‚Kaminmodell‘ möglich. 80% der Mitarbeiter sind seit ihrer Ausbildung dort beschäftigt.
Am Hauptstandort in einer süddeutschen Kleinstadt gibt es wenig frei verfügbaren Wohnraum, Wohnungen und Häuser werden vorwiegend von den Eigentümern selbst bewohnt. Neu hinzuziehende Mitarbeiter finden keine attraktiven, bezahlbaren Unterkünfte in Standortnähe und müssten lange Pendlerzeiten akzeptieren.
Lösung
Die Geschäftsführung entscheidet sich für einen disruptiven Schritt, schafft zwei Hierarchiebenen ab und schreibt die verbleibenden Führungsstellen zur Neubesetzung aus. Bewerben können sich alle MitarbeiterInnen des Unternehmens. Parallel wird ein transparenter Sozialplan erarbeitet für MitarbeiterInnen, die das Unternehmen lieber verlassen möchten.
Wo fachlich sinnvoll und organisatorisch möglich kann künftig auch Remote gearbeitet werden. In einer Innovation Class mit integriertem Maker Space kann rotierend an Prototypen für neue Produkte gearbeitet werden. Das Unternehmen erwirbt ein Mehrfamilienhaus am Standort und vermietet günstig die Wohnungen an neue MitarbeiterInnen für die Orientierungsphase.
Ergebnis
Alle vakanten Stellen konnten in der Zwischenzeit besetzt werden. Ein neues Produkt kann mit halbierter ‚Time to Market‘ angeboten werden. Der Umsatz ist im Folgejahr um 28% angewachsen. Weitere Produkte sind in Planung und intern werden konsequent agile Arbeitsmethoden eingeführt.